Staub, der das Licht reflektiert

Aus Gold und Gewalt sind wir alle

Wenn wir heute den Himmel betrachten und kleine oder große Löcher hineingucken, mal bunt, mal leer, auch schwarz, dann ist dieser Blick zu gleichen Teilen der Nichtblick, den wir hatten, als wir in Räumen eingesperrt, in Zeiten mit verbundenen Augen, in Wäldern bei Nacht; allein waren, trotz und wegen der Menschen dort, verlassen, entblößt, gequält. Absichtsvoll. Von der Welt. Aus der Welt. Es sollte eine Welt ohne Himmel sein, ohne Luft, ohne Farben, ohne Mitgefühl. Und auch wenn es nicht gelang, uns eng, erstickt und grau werden zu lassen, ist in unseren Blicken der Weg, den wir von dort zurückgelegt haben, der lebenslange Weg dort heraus. Das gefolterte Selbst ist nie wieder ungefoltert, wir sind aus Gewalt erstanden und Gold, das kein Mensch nehmen, pressen oder verkaufen kann. Es mag lange nur ein Schimmer gewesen sein, eine Hoffnung, dass da etwas sein könnte, das größer und goldener ist als wir selbst und das leuchten kann in und aus der Tiefe, die Menschen gegraben hatten in die Welt und uns, um es auf- oder auszufüllen mit sich und ihrer Macht, ihrem Sein. Aber das wahre Wesen ist ebenso lebendig und wahr wie der Schmerz, wenn wir erkennen. Es leuchtet, nach und von und innen und aussen. Gold scheint leicht und Leid schwer. Dabei sind sie einfach. Da ist kein anderer. Es ist unserer und nicht unserer, es ist der Schmerz der Welt und eurer und weil es kein uns und euch gibt, ist es gemeinsamer Schmerz. Wenn wir uns oder ihr euch zu einem euch und nicht uns machen, bleibt es unser Schmerz. Verbundenes Leid. Bei uns blutet es dann manchmal durch die Narben, bei euch juckt es kurz und wenn ihr dann nicht hochseht, sondern gedankenverloren über euren Arm wischt, wundert ihr euch vielleicht, dass wir weinen.

Und Glitzer, Glitzer ist auch nur Staub, der das Licht reflektiert

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